Armin der Große

(220- 266)

Keltisch-rätischer Fürst

Als Sagengestalt auch Armenmichl

Armenmichl-Statue bei Landis im Lagantikon

Keltisch-rätischer Fürst, der um das Jahr 250 vier der nach dem Abzug der Römer entstandenen sogenannten Pranzpjotien, nämlich Lutien, Ennolien, Tarris und Tesonien, unter seiner Herrschaft einigte.
Allerdings zerfällt diese Einheit wieder mit seinem Tod.


Sein Name überträgt sich in der Folge auf die Sprache und Kultur der romanischen Bevölkerung in diesen Gebieten, wobei das Tarris aber in den folgenden Jahrhunderten größtenteils französisch, Lutien {das heutige Velmont, Tambay, Lüthi und der Thiersgau) bajuwarisch und französisch besiedelt werden.

Um den historischen Arminio werden im Laufe der Zeit auch immer mehr Legenden gesponnen, sodaß neben der geschichtlichen Person inzwischen auch ein sagenhaft mystischer Arminio mit seinen vier Söhnen Enno, Lutio, Teso und Taro besteht.
Auf diesen beziehen sich auch Eugen von Schwandaus berühmtes Drama "Arminio" (1851) und Prajos' gleichnamiger Roman aus 1897.

Darüberhinaus gibt es in der deutschsprachigen Sagenwelt der obertalischen und ennischen Täler auch die Gestalt des "Armenmichls", dessen Benennung von einer völligen Verkennung der Herkunft des romanischen Namens Arminjo Mikeljo (Arminjo = Arminio; mikeljo = groß) herrührt: so ist der sagenhafte "Armenmichl" auch keineswegs arm; er ist vielmehr ein fürstlicher Wohltäter, eine Art Berggeist, der den armen Bergbauern zur Seite steht: daher wird sein Name auch fälschlicherweise auf diesen den Armen wohlgesonnenen Charakter des "Armenmichls" bezogen.

INDEX VELMONT :